Tag 10: Das erste Mal - oder: Die Folienschlacht
Wales > Der Tag > Tag 10: Das erste Mal - oder: Die FolienschlachtHeute am Montag ist der erste Tag mit Vorlesungen. Das Vorlesungen hier auch tatsächlich "vorlesen" bedeutet, war spätestens nach der ersten Vorlesung sehr deutlich.
In aller Frühe morgens um 10 sind wir pünktlich zur angesetzten Vorlesung erschienen, um dann einen leeren Raum vorzufinden. Nach etwas Irritation stellte sich dann heraus, das man im Informatics Department so etwas wie "akademische 10 Minuten" kennt. Soll heißen, die Vorlesung beginnt 10 Minuten später als angegeben. Steht aber nirgends. Pünktlich zum Beginn der Vorlesung kam dann auch die chinesische Dozentin. Schnell den Laptop aufgebaut und genauso schnell die Folien durchgeflippt. Fast hätte man meinen können, es handelt sich um einen Trickfilm. Weniger als 1 Minuten Zeit pro Folie. Viel zu schnell. Um dieses Tempo zu halten hat sie von den Folien abgelesen und immer wieder einzelne Sätze und Satzteile ausgelassen. Unnötig an dieser Stelle zu erwähnen, dass die Folien auch noch massiv mit Text überladen waren.
Ich habe irgendwann nicht mehr auf die beballte Menge der "Todsünden eines Vortrags" geachtet.
Nach 50 Minuten war der Trickfilm, ähhh… die Vorlesung vorbei und der Sprint in den anderen Raum begann. Die Vorlesung war deutlich gehaltvoller und mit wesentlich höheren Anforderungen. "Zu Beginn schreiben Sie bitte ein Programm, welches … macht". Natürlich ohne Computer, aber bitte im Quelltext und nicht als Pseudo-Code. Na bitte. In knapp 50 Minuten wurden dann hier die von mir nie gelernten, weil nicht besuchten Kurs, Grundlagen abgehandelt. Am Ende hat der Dozent, ein Grieche, noch gefragt, wer den überhaupt Erfahrung in Programmierung mit Java hat. Für Java-Unwissende wie mich will er zumindest noch eine paar einführende Unterlagen organisieren.
Nach dem Kurs ging für mich die Suche nach dem für meinen Laptop lebenswichte Verbindung zum Internet los. Zuerst in einem Computer-Lab die für den Kurs benötigte Software geladen (nur 450 MB!!). Anschließend weiter zur Science Library, dort den Leseausweis beantragen und abholen und gleichzeitig das WLAN testen. Beides funktioniert, wenn auch der EMail-Versand über das Uni-Netzwerk mehr als unbefriedigend ist. Ausgehende EMails sind nur über den Uni-eigenen Mailserver erlaubt. Aber immerhin wieder Anschluss an die weite Welt.
Nachdem Ausflug in die Welt wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Das geht am einfachsten, wenn ich wieder in mein kleines Zimmerchen zurückkehre. Nach einer kleinen Geburtstagsparty einer ebenfalls deutschen Austauschstudentin gings dann zeitnah ins Bettchen (den Begriff "Pritsche" will ich hier mal vermeiden).
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