Tag 23: Heilen, verteidigen und ernähren - oder: Hinter festen Mauern

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Sonntag, 15. Oktober 2006

Es ist wieder Sonntag. Endlich. Wieder früh(er) aufstehen, Gottesdienst in der Penrallt Baptist Church. Thema heute war "Heilung". Warum hat Jesus nicht jeden Kranken geheilt und warum konnten die Jünger kranke Mitmenschen heilen und wie funktioniert das heute? Nach dem Gottesdienst dann noch mit der Tasse Tee in der Hand (without milk, please!) kurz gechatted und sich mit anderen ausgetauscht. Lange habe ich mich dann aber nicht mehr aufgehalten, weil ich am Nachtmittag nach Caernarfon fahren wollte.

Um kurz nach 1 sind wir, meine Begleiterin von gestern und ich, losgefahren. Schon 15 Kilometer später waren wir in Caernarfon und konnten nach einem Tipp aus der Gemeinde sogar kostenlos parken. Schnell noch durch die Stadt gelaufen, und schon lag es vor uns, das gewaltige Castle von Caernarfon. Schnell noch den Eintritt bezahlt, freundlicherweise gibt's für Studenten 40 Pence (60 Eurocent) Ermäßigung. Aber wir wollen ja nicht klagen. In der Burg dann wieder ein systematisches Vorgehen, um ja keine Räume und Gänge zu vergessen. Im Gegenteil zum Beaumaris Castle gestern ist das hiesige Castle aber besser erhalten und ermöglicht komplette Rundgänge. Das haben wir dann auch gemerkt, als wir plötzlich gegenüber aus dem Fenster schauen konnten.

Aber egal, in über 2,5 Stunden haben wir fast das gesamte Castle besichtigen können, jedoch locken überall noch weitere Seitengänge, die dann an überraschenden Stellen wieder in normale Gänge und Kammern münden. Nach dem ersten Kontrollverlust ist uns die Orientierung innerhalb des Gemäuers aber dann erhalten geblieben. Das Castle ist in den beiden vergangenen Jahrhunderten teilweise wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt worden, so dass es heute an vielen Stellen vollständig erscheint. Dicke Mauern und schmale dunkle Verteidigungsgänge im Inneren erinnern da an so manche hessische Burg.

Es war wieder herrlich warm und die Sonne schien zum x Mal (hier bitte eine Zahl größer 4 eintragen) mit voller Intensität am wolkenlosen Himmel. Da hat das Klettern in den -teilweise halboffenen- engen Wendeltreppen und schmalen Verteidigungsgängen richtig Spaß gemacht.

Um 5 pm hat der Burgwächter dann mit der Glocke geläutet und uns so unmissverständlich mitgeteilt, das er jetzt gerne Feierabend machen möchte und wir dazu doch bitte gerne das Castle verlassen sollen.

Im Anschluss daran sind wir noch ein bisschen am Hafen entlang spaziert, der hatte wenigstens noch ein bisschen länger offen. Gegen halb 7 hatte aber auch der Hafen keine Neuigkeiten mehr zu verzeichnen und so sind wir dann wieder zurück zum Auto und nach kurzer Fahrt wieder in Bangor gelandet. Diesmal ohne uns zu verfahren.

Am Abend war dann in der Gemeinde noch das Faith Cafe, ein Treff von Jugendlichen und Studenten. Diesmal gab es ein gemeinsames Abendessen, was ich wieder sehr genossen habe. "Du bist nicht allein in dieser Welt!" Anschließend gab es einen Vortrag und Gespräch über den Heiligen Geist, und wie wir ihn in unserer Zeit erfahren können.

Der restliche Abend ist wieder reichlich unspektakulär. Noch schnell diesen Text schreiben, die heutigen Bilder auswerten und aufbereiten für meine neugierigen Leser. Dann ab in Bettchen, eine weitere aufregende Woche randvoll mit Vorlesungen und Assignments (Essays, schriftliche Hausaufgaben, bitte so zwischen 1200 und 1300 Wörtern) erwartet mich.
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