Tag 25: Globalisierung - oder: Wort, Tat und Weisheit
Wales > Der Tag > Tag 25: Globalisierung - oder: Wort, Tat und WeisheitDienstag, der 17. Oktober 2006
Heute war ein besonderer Dienstag. Es gab keine Vorlesung in "International Business". Das lag daran, dass der Professor einen auswärtigen Termin hatte, wenn ich ihn beim letzen Mal richtig verstanden habe. Das alleine wäre eigentlich schon Grund genug, heute mal wieder lange zu schlafen.
Wer das erwartet hat, den muss ich hier enttäuschen. Trotz freiem Tag bin ich mehr oder weniger früh aufgestanden (nach meiner Definition). Ich wollte den Tag nutzen, um eines meiner Assignments zu schreiben. In einem der Informatics-Kurse muss ich in knapp 10 Tagen eine kleine Ausarbeitung von nur 4 Seiten einreichten. Da sollte und wollte ich heute endlich mal mit anfangen. Also, der Anfang ist gelegt, über die Hälfte (50,01%) sind gemacht. Der Einfachheit halber habe ich bisher alles auf Deutsch geschrieben, weil ich dann schneller bin mit dem Schreiben als mit dem Vergessen der genialen Formulierung. Deshalb an dieser Stelle meine Frage: Wer kennt jemanden, der deutsche Fachtexte schön ins Englische übertragen kann? Das gibt nämlich noch mal ein Knackpunkt bei den Assignments generell. Also Freiwillige vor...
Am Nachmittag habe ich mich dann noch mit jemanden getroffen, anschließend dann mein Versuch einzukaufen.
Versuch.
Warum Versuch. Nunja, zum einen wollte ich etwas sehr spezielles, nämlich einen "Lemon Squeezer", zu Deutsch: eine Zitronen-Presse. Der Grund ist einfach: In den letzten Tagen haben verdächtig viele Studenten mit grausam klingendem Husten angefangen. Und ich sehe zurzeit keinen Bedarf daran, mit ebenfalls zu beteiligen. Warum die alle Krank geworden sind weiß ich nicht. Um einer möglichen Krankheit vorzubeugen wollte ich auf mein traditionelles Rezept mit frisch gepressten Zitrinen zurückgreifen. 3 Zitronen jeden 2ten Tag. Hat mich im letzten deutschen Winter auch vor größeren Krankheiten bewahrt. Also: Zuerst mal in den "Charity-Shops" nachgeschaut, ob die was günstig auf Lager haben. Der erste war gleich eine Niete, ausverkauft. Wie ich wieder rauskam und in den nächsten wollte, war dessen Türe zu. "Gehst'de halt zum Nächsten". Der hatte aber dann auch die Türe zu. So ging das dann die ganze Strasse lang. Das ist schon komisch. Mitten am Tag haben Läden zu. Ein Blick zur Uhr, erst 10 nach 5. Seltsam, Seltsam.
Nachdem ich die einzige Einkaufsstrasse durch hatte und außer im Shopping Centre nirgendwo Erfolg hatte, dämmerte es dann: Die Briten klappen ja schon um 5 am Nachmittag die Bürgersteige hoch. Deshalb war in der "Fußgängerzone" auch so wenig los. Und ich hatte das zuerst auf den seit Heute funktionsfähigen Dauerregen geschoben.
Insofern war meine Shoppingtour diesbezüglich erfolglos. Dafür bin ich jetzt um ein Glas Nutella, eine Kiste Nürnberger Lebkuchen, ein Schale Aachener Dominosteine und eine Rolle Schokokringel reicher (Aber für wie lange?). Und wo habe ich die gekauft? Richtig, im Lidl, der typisch deutsch bis abends um 8 offen hat. Es lebe die Globalisierung, somit war wenigstens der Einkauf in Einklang mit der ausgefallenen Vorlesung, die sich zurzeit mit genau diesem Thema beschäftigt.
Am Abend war dann wieder der Alpha-Kurs in der Penrallt-Gemeinde. Zu Beginn wieder das bekannte und bei mir so beliebte Abendessen. Diesmal gab's Spagetti Bolognese. Thema des heutigen Abends war: "Wie kann ich mir meines Glaubens sicher sein". Der Referent der DVD führte dazu aus, dass ich dabei auf (I.) Gottes Wort vertrauen kann. Er hat gesagt, also ist es. Ich kann auf die (II.) Taten Jesu' blicken und vertrauen. Er hat gemacht, also ist es. Und zum Schluss, ich kann auf die (III.) Weisheit des Heiligen Geistes vertrauen. Er wurde mir zugesprochen, nachdem ich Christ geworden bin. In der Theorie klingt mir das alles schlüssig, aber in der Praxis kann ich doch noch ein bisschen der Weisheit gebrauchen. Aber ich darf noch wachsen und somit kann die Weisheit ebenfalls noch wachsen.
Überhaupt ist Weisheit jetzt wichtig: Die Weisheit, richtig zu entscheiden. Das Problem ist ja, das man in einer neuen Umgebung ja unweigerlich neue Menschen kennen lernt. Und manchmal wirklich liebenswerte. Aber wie soll ich da entscheiden? Für oder Gegen, Ganz oder Gar nicht, oder vielleicht ein bisschen?
Wieder zurück: In dem Kurs wurde auch ein nettes Beispiel erzählt: Fakten, Glaube und Gefühl gehen hintereinander auf einem schmalen Pfad. Wenn sich der Glaube auf Fakten verlässt, dann ist alles gut. Wenn er sich hingegen zu dem hinter ihm gehenden Gefühl herumdreht, verliert er unweigerliche die Spur und stürzt ab. Vertraut er aber den Fakten und folgt ihm, so folgt das Gefühl auch. So soll es auch bei uns im Glauben sein. Wir sollen uns auf die Fakten verlassen, und nicht auf das Gefühl, das sich je nach Tageszeit ändert, sondern auf die Fakten, die Bestand haben und Unveränderlich sind.
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