Tag 36: Kapellen in Castles - oder: Kreise auf der Autobahn

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Samstag, 28. Oktober 2006

Heute ist Samstag und damit wieder ein Ausflugstag. Heute ging's in den Osten. Den östlichen Teil von Wales. Unser Ziel war Conwy Castle und Llandudno.

Bei der Abfahrt in Bangor hat es noch wie aus Eimern geschüttet, aber Richtung Conwy wurde es immer weniger, bis nachher sogar die Sonne vereinylet geschienen hat.

Der Weg zum Castle in Conwy war mal mehr und mal weniger gut ausgeschildert, so dass wir die eine oder andere Schleife in der Stadt gefahren sind, bis wir endlich einen Parkplatz am Castle hatten. Das Castle und die Stadt mit der Stadtmauer sind eines der am besten erhaltenen Verteidigungsanlagen in Wales. Das mag zwar stimmen, aber ich habe schon andere Castles mit mehr Ausstrahlung gesehen. Egal. Wie immer haben wir das Castle genau unter die Lupe genommen und alle Gänge und Kammern ausgekundschaftet. So gesehen war es gar nicht schlecht. In einem der Türme war dann noch eine Exhibition zum Thema "Kapellen in Castles". Das war hochinteressant, warum und unter welchen Motiven die damaligen Burgherren eine Kapelle eingerichtet hatten. Nicht nur aus Glaubensgründen, sondern teilweise auch zum Machterhalt.

Nach rund 3 Stunden gab das Castle keine interessanten Einblicke mehr her und wir sind mit hungrigem Magen in die Stadt gezogen, auf der Suche nach Sandwiches. Nach einer kurzen Mittagspause am Nachmittag sind wir dann noch einmal kurz durch die Stadt gezogen, um dann nach Ablauf des Parktickets Richtung Llandudno weiter zufahren.

Llandudno liegt auf einer Landzunge, die an der schmalen Stelle, genau da wo Llandudno liegt, nur etwa 1 Kilometer breit ist. Die Stadt hat also zwei unterschiedliche Strände. Den an der Westseite mit schwerem Wellengang für Surfer und den an der Ostseite mit elegantem Pier und einer geschlossen mit Hotels bebauten Promenade. Weil diese Seite dem Wind abgewandt ist, gibt es hier nur kleine bis keine Wellen.

Während wir uns das Städtchen angeschaut haben, sind uns die vielen nicht-mehr-Kirchen in der Stadt aufgefallen. Einige dieser Kirchen stehen leer und sind dem Verfall preisgegeben, andere, in besseren Lagen, wurden kurzerhand entkernt und in mehr oder weniger schicke Einkauftempel umgebaut.

Irgendwann am Abend wurde es dann dunkel und wir sind wieder nach Hause Richtung Bangor gefahren. Die Schnellstrasse an der Küste entlang ist dabei schon ein wenig besonders. Zum einen sind ein Teil der Tunnels von einem Mitglied der Penrallt-Gemeinde konstruiert worden, und zum anderen ist die Strassenführung ein wenig seltsam. Weil es die einzige Strasse an der Nordküste ist, darf sie auch von Traktoren und anderen Sonderfahrzeugen benutzt werden.

Dann gab es noch die plötzlichen Aufforderungen, die Geschwindigkeit zu reduzieren. Plötzlich war mitten auf der Autobahn ein Kreisverkehr. Zweispurig. Nach dem ich den zweiten passiert hatte, ging mir ein Licht auf: Das sind die Anschlussstellen. Weil es keinen Platz gibt für langwierige Brücken und Rampen und sonstige Auffahren, hat man einfach einen Kreisverkehr gebaut, wie es auf der Insel üblich ist. Der Verkehr läuft solange einfach weiter, bis mal einer nach rechts abbiegen will. Wer im Kreis ist hat Vorfahrt und dann staut sich plötzlich alles auf die Autobahn zurück. Da muss man immer hellwach sein, sonst hat man ein Problem.

Wir haben Bangor aber ohne weitere Probleme erreicht. Und weil der Tag ein bisschen anstrengend war, geht jetzt auch nicht mehr viel. Ein bisschen arbeiten noch und dann ich schon wieder Bettruhe angekündigt.
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