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Tag 78: Elektrische Berge - oder: Ganzjährig geöffnet?

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Samstag, 9. Dezember 06

Heute waren wir in Llanberis. Das ist das kleine Dörfchen zu Füßen des höchsten Berges in Wales: Snowdon. Der Hügel ist um die 1000 Meter hoch, aber mit Füßen gemessen klingt das doch alles etwas besser: 3000 Fuß hoch, das muss ein Berg sein. Egal, weil sehen kann man ihn nur 2x im Jahr. Ansonsten ist er immer mit einer Wolke verhangen, die meistens Regen auf die Wanderer ausschüttet. Das ist auch der Grund, warum ich den Berg nicht erklommen habe. Die Chance auf einen sonnigen Tag ist einfach zu gering.

Deshalb ging's diesmal unter den Berg. Irgendwo in Wales muss ja auch Strom erzeugt werden, und weil hier überall Naturschutzgebiet ist, kann man nicht einfach ein Kraftwerk hinbauen. In Llanberis hat man daher einfach ein Wasserkraftwerk in den Berg montiert und dazu die Technik und Mitarbeiter einer zuvor geschlossenen Schiefermine genutzt. Dieses Kraftwerk glänz mit einigen Rekorden und deshalb gibt es Führungen oder besser: Fahrten durch die Anlage, damit man sieht, wo der Saft herkommt.

Wieder über Tage angekommen, wollten wir eigentlich das ganzjährig geöffnete und kostenlose "Welsh Slate Museum" besuchen, wo einem gezeigt wird, wo der Schiefer abgebaut wird und wie er weiterverarbeitet wird. Leider hat diese Ganzjährigkeit eine kleine Einschränkung: Zwar beinhaltet "Ganzjährig" auch die Wintersaison, aber nicht die Samstage. Also standen wir vor geschlossenen Toren und haben uns ein bisschen geärgert. Also haben wir uns die in der Nähe gelegenen alten Schiefer-Brüche und die Llanberis Lake Railway angeschaut. Später am Nachmittag wurde die Luft dann so feucht, das es zu regnen anfing. Für uns war das dann das Zeichen zum Aufbruch. Wenig später waren wir dann wieder in Bangor, weil Llanberis einfach "nur" um die Ecke liegt, d.h. ein Tal weiter.

Der Abend war dann wieder wie immer: Laptop gepackt und runter nach Lower Bangor in die Informatics Library, die einen mit einen 24 Stunden geöffneten Lesesaal mit WLAN beglückt. Wie in den vorangegangen Tagen habe ich hier an meinem langweiligen Assignment für International.